Wer viel auf dem Rad sitzt, kennt es vielleicht, diesen drückenden Schmerz und das Gefühl, dass man irgendwann gar nicht mehr weiß, wie man sich auf den Sattel setzen soll. Ein Bikefitting kann ausschlaggebend dafür sein, dass das Fahrrad optimal auf den Fahrer eingestellt ist. Da sind meistens schon einige Millimeter entscheidend, ob der Sattel drückt, die Handgelenke oder Zehen einschlafen oder nicht.
Probieren meist der erste Ansatz
Der erste Ansatz ist da meistens, sollte man Probleme haben, dass man selbst einmal versucht die Sattel- oder Lenkerhöhe anzupassen. Aber spätestens, wenn es um den Sattel an sich geht, dann wird es oft ein sehr langwieriges ausprobieren nach dem Prinzip „Trial an Error“, oder zu Deutsch: „Versuch und Irrtum“. Da das aber nicht nur recht schnell teuer werden kann, von dem Geduldsspiel ganz zu schweigen, entschied man sich bei den albachinger Radfahrern dazu, für die Mitglieder ein sogenanntes Bikefitting anzubieten. Nach kurzer Recherche fiel unsere Wahl auf das Radlabor in München, bei welchem wir aufgrund des hohen Interesses auch einen sehr guten Sonderpreis für unsere Mitglieder aushandeln konnten. Wir vereinbarten also drei Termine, zu welchem je zwei bis drei Mitglieder samt Rennrad mit dem Bus der Firma Oettl aus Albaching anreisen konnten, welchen wir uns dankeswerterweise hierfür extra ausleihen konnten.
Langwierig aber nicht langweilig
Die ganze Prozedur ist relativ langwierig, da man sich vor Ort wirklich Zeit nimmt. Zuerst wird in einem persönlichen Gespräch geklärt, wie es um die Erfahrung im Bereich Rennrad des jeweiligen Teilnehmers bestellt ist. Aber auch, was man sich vom Bikefitting erwartet und was generell die Ziele auf dem Rad sind. Im Anschluss wird zunächst das Fahrrad und im Anschluss der Fahrer elektronisch vermessen. Basierend auf diesen Daten gibt der Computer dann schon einmal erste Werte aus, wie das Fahrrad in der Theorie optimal eingestellt werden sollte.
Der Sattel muss passen
Jetzt ist es an der Zeit, dass der Fahrer sich auf sein Fahrrad setzt und einige Pedalumdrehung macht, welche dann von einer Kamera erfasst werden. Zusätzlich dazu wird mit einer Folie, die über den Sattel gelegt wird, auch noch erfasst, wo der Druck am Sattel am höchsten ist. Idealerweise sitzt der Fahrer mit seinen Sitzknochen auf dem Sattel, so dass das Gewicht von diesen getragen wird und nicht von den Weichteilen, was dann in dem eingangs beschrieben Druckschmerz mündet. Jetzt, da alle Eingangswerte erfasst und zusätzlich dazu auch noch eine seitliche Aufnahme gemacht wurde, wie man auf dem Fahrrad sitzt, kann es an die Einstellungen am Fahrrad gehen.
Wer die Wahl hat, hat die Qual
Als erstes wird sich einmal der Sattel genau angesehen. Es kann z.B. sein, dass die Expertin Uli Plaumann mittels der Druckanalyse herausfindet, dass der Sattel gar nicht zum Gesäß bzw. dem Knochenabstand passt. Für diesen Fall ist eine große Auswahl an Sättel vorhanden. Es wird also ein anderer Sattel montiert, und die Satteldruckanalyse wiederholt: Siehe da, nun ist der Druck im Bereich der Knochen am höchsten und das Gefühl ist auch gleich ein ganz anderes. Dieser neue Sattel bleibt also direkt am Rad und kann direkt gekauft werden.
Alles eine Frage der Einstellung
Aber auch an der Sattel- und Lenkerhöhe werden die ein oder anderen Anpassungen vorgenommen, so dass man am Ende das Video vom Beginn direkt mit dem Video am Ende vergleichen kann und man dann feststellen kann, dass beispielsweise die Hüfte aufrechter auf dem Sattel sitzt, was dann wiederrum zur Folge haben könnte, dass die Oberschenkelmuskulatur besser arbeiten kann. Im Grunde eigentlich alles logisch, wenn man es von einem Experten bis ins Detail erklärt bekommt und auch die Möglichkeit hat, die Unterschiede einmal direkt zu vergleichen und das Ergebnis dann auch am Monitor sehen kann.
Mit kleinen Änderungen zum Erfolg
So ist bei dem ein oder anderen am Ende das Rad nur um ein paar Millimeter geändert, bei anderen sind die Änderungen dagegen schon deutlich sichtbar. Aber am Ende sitzen alle ideal auf dem Sattel, welcher nun auch zur Anatomie passt. Wir waren jedenfalls sehr begeistert. Ob sich der langfristige Erfolg einstellt, das wird die Saison zeigen. Wir jedenfalls, sind sehr zuversichtlich.
Nicht nur für Rennradfahrer interessant
Im Übrigen ist so ein Bikefitting nicht nur für Rennradfahrer interessant. Auch für beispielsweiße E-Bike-Fahrer kann ein Bikefitting lohnenswert sein. Denn auch die E-Biker sitzen mitunter Stunden im Sattel. Wer mehr Informationen darüber bekommen möchte, dem geben wir gerne Auskunft und stellen den Kontakt her.